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Kirche feiert „Gründungsfest“

Christen feiern am 28. Mai das Pfingstfest – Pontifikalamt im Würzburger Kiliansdom mit Bischof Dr. Franz Jung – Kollekte für Pfingstaktion „Renovabis“

Würzburg (POW) An Pfingsten feiert die Kirche weltweit die Sendung des Heiligen Geistes. Bischof Dr. Franz Jung feiert am Pfingstsonntag, 28. Mai, um 10 Uhr im Würzburger Kiliansdom ein Pontifikalamt zum Hochfest Pfingsten. Der Bischof fordert dazu auf, sich von der Kirchenkritik der vergangenen Monate und Jahre nicht niederdrücken zu lassen. „Gerade die Liebe zur Kirche berechtigt zur Kritik an der Kirche. Denn wer mit der Kirche mitfühlt und an ihre Reformierbarkeit glaubt, tut alles, um notwendige Reformen voranzutreiben.“ Der Konzert- und Aufbauchor der Mädchenkantorei sowie das Björn-Becker-Trio unter der Leitung von Domkapellmeister Alexander Rüth gestalten den Gottesdienst mit „A little Jazz Mass“ von Bob Chilcott, der gregorianischen Pfingstsequenz „Veni sancte Spiritus“ und „Veni creator spiritus” von César Franck.

Die Pontifikalvesper am Pfingstsonntag im Dom mit Bischof Jung beginnt um 17 Uhr. Sie wird gestaltet von der Schola Cantorum unter der Leitung von Domkapellmeister Rüth. Am Pfingstmontag, 29. Mai, feiert Domdekan Dr. Jürgen Vorndran um 10 Uhr im Kiliansdom einen Gottesdienst. Die Frauenschola „Vox anima“ unter der Leitung von Sven Geier begleitet die Feier mit einem Choralproprium zu Pfingsten und der Choralmesse „VIII De Angelis“. Die Gottesdienste am Pfingstsonntag und Pfingstmontag werden live auf TV Mainfranken (Kabel), Bibel TV online, der Bistums-Homepage sowie dem YouTube-Kanal des Bistums Würzburg übertragen.

Zum Pfingstfest bittet Bischof Jung um großzügige Spenden für die Solidaritätsaktion „Renovabis“. Sie steht unter dem Leitwort „Sie fehlen. Immer. Irgendwo. Arbeitsmigration aus Osteuropa“. Die Kollekte findet in den Pfingstgottesdiensten statt. Arbeitskräfte aus dem Ausland seien für Deutschland enorm wichtig, und sehr viele der hier tätigen Migrantinnen und Migranten kämen aus Mittel- und Osteuropa, heißt es im Aufruf. Die Entscheidung zur Migration beruhe meist auf Not. Die Folgen seien gravierend, in ihren Herkunftsländern hinterließen die Frauen und Männer eine große Lücke in ihren Familien und ihren Gemeinden. „Zusammen mit der Kirche in Osteuropa hilft Renovabis, diesen Menschen in ihrer Heimat Perspektiven zu eröffnen – durch Bildung und bessere Arbeitsmöglichkeiten.“ Mehr Informationen zu den Spendenmöglichkeiten im Internet unter www.renovabis.de/pfingstspende.

Aktuelles Lexikon: Pfingsten

Das Pfingstfest kann als das „Gründungsfest“ der Kirche verstanden werden: Die Jünger erfahren, dass der von Jesus zugesagte Heilige Geist tatsächlich spürbar wird. Durch die Geistsendung wächst in ihnen der Mut, von Jesus und seinem Handeln in aller Welt zu erzählen und nach seinem Vorbild zu leben. Das Wort Pfingsten kommt vom griechischen Wort „pentecoste“ und bedeutet „50. Tag“. Dass die Christen das Pfingstfest 50 Tage nach Ostern feiern, ist kein Zufall: Sieben Wochen nach Pessach feiern die Juden „Shawuot“, das „Wochenfest“. Es findet seinen Ursprung in einem Erntefest, bei dem Gott für die erste Ernte gedankt wird. Gleichzeitig gilt es auch als Fest des Bundesschlusses Gottes mit seinem Volk. Nach dem Auszug aus Ägypten zog das Volk, geführt von Moses, durch die Wüste, um am Berg Horeb im Sinai-Gebirge mit Gott den Bund zu schließen und sein Volk zu werden.

„Shawuot“ ist mit Pessach und dem Laubhüttenfest eines der drei großen Wallfahrtsfeste im jüdischen Kalender. Tausende von Juden aus den umliegenden Ländern pilgerten zum Tempel nach Jerusalem. Daher hielten sich dort zur Zeit des christlichen Pfingstereignisses viele fremde Menschen auf. Das geistbegabte Reden der Jünger in fremden Sprachen, von dem die Apostelgeschichte berichtet, erhält vor diesem Hintergrund seinen Sinn. In historischen Quellen wird Pfingsten schon im zweiten Jahrhundert als christliches Fest erwähnt. Im Jahr 425 wurde es allgemein als Hochfest eingeführt und erhielt eine eigene Oktav, eine achttägige Festwoche, die am Sonntag nach Pfingsten, dem Dreifaltigkeitssonntag, endet. Seit der nachkonziliaren Neuordnung des Kalenders schließt mit dem Pfingstfest der Osterfestkreis. Ihm geht eine neuntägige Vorbereitungszeit (Pfingstnovene) voraus.

Bei den Pfingstbräuchen, die sich im Laufe der Geschichte herausgebildet haben, steht vielfach die Bitte um den Heiligen Geist im Mittelpunkt. Zugleich imitieren und verdeutlichen sie in den „Heischebräuchen“, bei denen von Haus zu Haus gezogen und eine Gabe erbeten und daraufhin empfangen wird, das Jesuswort: „Wer bittet, dem wird gegeben werden.“ Im Bewusstsein der Menschen war Pfingsten zudem schon immer ein fröhliches Fest, wobei die Freude durch mancherlei Spiele zum Ausdruck gebracht wurde – mit Musik und Tanz, Jahrmärkten und Ritterspielen, Pfingstritten und -spielen.

(2223/0595; E-Mail voraus)

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