Würzburg (POW) Zwölf Frauen und Männern hat Diözesanadministrator Weihbischof Ulrich Boom am Gründonnerstagabend, 29. März, im Kiliansdom in Erinnerung an das Abendmahl Jesu die Füße gewaschen. Unter diesen waren Vertreter von Dompfarrei und Diözesanrat, Mitwirkende der Passionsspiele aus Sömmersdorf, aber auch Firmlinge, Flüchtlinge und Menschen mit Behinderung. „Nur im gegenseitigen Dienen bricht Gottes Herrschaft an, wird Liebe greifbar und erfahrbar. Das gilt für die Kirche im Großen einer Welt- und Bistumskirche wie für die Kirche im Kleinen von Gemeinde und Familie“, sagte der Weihbischof.
In seiner Predigt verwies Weihbischof Boom darauf, dass am Gründonnerstagabend die „Liebesgeschichte Gottes mit uns Menschen“ gefeiert werde. „Wir bekommen eine Ahnung von dem, was es heißt für unser Leben, wenn Gottesherrschaft zum Zuge kommt.“ Gott versammle damals wie heute Menschen unterschiedlicher Couleur an einem Tisch und hole sie so aus Alleingängen und Einsamkeit. „Sie haben und sind Communio.“
Jesus habe mit der Fußwaschung seinen Jüngern deutlich gemacht, dass der Dienst an den Menschen zum Heilmittel für die Zerrissenheit der Welt werde. „Nur eine dienende Kirche dient der Welt“, betonte Weihbischof Boom. Dort, wo Liebe gelebt und erfahrbar werde, entstehe das Reich Gottes. „Liebe aber hat ihren Preis. Es ist der Preis der Hingabe, wir dürfen auch Opfer sagen.“ Jesus gehe mit seinem Leben in die Selbstaufgabe. „Er gibt sich uns in Brot und Wein, damit wir gestärkt werden für den Dienst an der Welt. Jesu Handeln wandelt die Welt. Er möchte uns, die wir seinen Namen tragen, in jeder Feier der Heiligen Messe wandeln und uns Kraft geben.“
Die Abendmahlsmesse feierte Weihbischof Boom zusammen mit Domkapitular Thomas Keßler, Ständiger Vertreter des Diözesanadministrators, und Mitgliedern des Domkapitels. Der Domchor unter der Leitung von Domkantor Alexander Rüth sang unter anderem Werke von Maurice Duruflé, Pablo Casals und Orlando Gibbons. Nach dem Gloriagesang verstummten Glocken und Orgel. Erst beim Gloria in der Osternacht werden sie wieder erklingen. Am Ende der Messe übertrugen Weihbischof Boom und Mitglieder des Domkapitels das Allerheiligste in die Schönbornkapelle. Schmuck, Kerzen und Decken wurden vom Altar entfernt. Der Tabernakel blieb offen und leer.
mh (POW)
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