Würzburg (POW) Mit einem ökumenischen Dankgottesdienst im Würzburger Kiliansdom, der bundesweit ausgestrahlt wurde, hat der Fernsehsender Bibel TV am Samstag, 27. September, sein 23. Jubiläum begangen. Bei der Feier unter der Überschrift „Meinen Frieden gebe ich euch“ predigten Bischof Dr. Franz Jung und der US-amerikanische Pastor und Fernsehprediger Bayless Conley. Rund 800 Personen nahmen im Dom daran teil.
Bibel TV-Geschäftsführer Matthias Brender dankte zu Beginn des Gottesdiensts allen, die dazu beigetragen haben, dass der Fernsehsender Gottes Wort zu den Menschen bringe. Aus der damals mutigen Idee habe sich in den vergangenen 23 Jahren ein großes christliches Medienwerk entwickelt, das heute täglich über 250.000 Zuschauer erreiche. Dazu gehöre zum Beispiel auch das ökumenische Fernsehmagazin „Kirche in Bayern“, das in Würzburg maßgeblich produziert werde. Brender bat Gott weiterhin um seinen reichen Segen.
Bischof Jung erinnerte in seiner Predigt an das von Papst Franziskus ausgerufene Heilige Jahr 2025, das unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ steht. Unter dieser Überschrift legte er Psalm 122 aus. Der Bischof erinnerte an die darin beschriebene Freude, „zum Haus des Herrn“ zu ziehen. Das damit gemeinte himmlische Jerusalem sei „Inbegriff der Vollendung“ und stehe für Frieden und Geborgenheit. „In dieser Stadt gibt es nichts Böses mehr. Ihre Tore bleiben Tag und Nacht geöffnet, weil Gott in ihrer Mitte wohnt. Sein Licht durchflutet sie ganz, und allen, die durch ihre Tore einziehen, ist himmlischer Friede verheißen.“ Es sei daher kein Wunder, dass der Pilger im Psalm sich freue, dorthin aufzubrechen. Angesichts einer „zerrissenen Welt“ mahnte Bischof Jung, nicht die Hoffnung zu verlieren. „Der Blick hinauf zum Himmel schenkt uns die Kraft, auf dem Weg nicht zurückzubleiben.“ Jeder Gottesdienst sei ein solcher Aufblick, der neue Kraft und Orientierung schenke.
Frieden sei zerbrechlich und erfordere viele kleine Schritte. Es bedürfe großer Anstrengungen, eine gerechte Ordnung aufzurichten, die allen einen Lebensraum eröffne, in dem sie sich wohlfühlen und entfalten könnten, erläuterte der Bischof weiter. Brüder und Freunde seien für Jesus „alle, die den Willen des himmlischen Vaters tun. Denn er ist Mensch geworden, um alle im Heiligen Geist zu Gott zu führen. Deshalb sind auch in der Heiligen Stadt alle Völker, Sprachen und Nationen miteinander friedlich vereint.“ Der Bischof rief dazu auf, im Glauben weiterzugehen und „auf dem Weg zum Haus des Herrn“ zu bleiben.
Pastor Conley legte in seiner Predigt die erste Abschiedsrede Jesu aus dem Johannesevangelium aus. Seine Ansprache wurde von einem Dolmetscher übersetzt. In dem Text sagt Jesus: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht, wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.“ Conley sagte, dass jeder Mensch eine Leerstelle in seinem Herzen habe, welche die Form Gottes habe. Nichts außer Gott könne daher diese Leerstelle füllen. Viele Menschen spürten, dass ihnen etwas fehle, weil sie noch keinen Kontakt zu Gott gefunden hätten. „Dann versuchen sie, diese Leerstelle mit Alkohol, Drogen, Geld oder Sex zu füllen.“ Das müsse aber stets vergeblich bleiben. Jesus biete seine Freundschaft und Nähe an. „Er ist es, der uns Frieden schenkt. Und wenn wir Frieden im Herzen haben, können wir auch Frieden in die Welt hineintragen“, betonte Conley.
Bei den Fürbitten baten die Mitarbeitenden von Bibel TV Gott unter anderem für ein gutes Miteinander und Einheit unter den christlichen Konfessionen sowie Schritte hin zum Frieden auf der Welt. Mit einem gemeinsamen Vaterunser und dem Schlusssegen endete die ökumenische Feier. Musikalisch gestalteten Domorganist Professor Stefan Schmidt und ein Vokalensemble unter der Leitung von Domkantor Julian Beutmiller den Gottesdienst. Die Kollekte ging an Sat-7, einen christlichen Fernsehsender im Nahen Osten und Nordafrika, sowie den Caritasladen in Würzburg. Eine Begegnung bei Kaffee und Kuchen im Burkardushaus rundete die Feier ab.
mh (POW)
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