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„Christ zu werden ist nicht alltäglich“

13 erwachsene Taufbewerber erhalten Zulassung zu Taufe, Firmung und Eucharistie – Seit 20 Jahren zentrale Zulassungsfeier im Bistum Würzburg

Würzburg (POW) 13 erwachsene Taufbewerber erhalten am Sonntag, 5. März, um 15.30 Uhr von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann im Würzburger Neumünster die Zulassung zu Taufe, Firmung und Eucharistie. Die diesjährigen Bewerberinnen und Bewerber kommen aus drei Nationen und elf Pfarrgemeinden, unter anderem aus Dorfprozelten, Hammelburg, Knetzgau, Marktheidenfeld, Reichenberg, Salz und Würzburg. Eingeladen sind neben Freunden und Bekannten der Taufbewerber, die auch Katechumenen genannt werden, ebenso Mitglieder aus ihren Pfarreiengemeinschaften und alle Interessierten. In diesem Jahr wird die Zulassungsfeier zum 20. Mal in dieser Form gefeiert. Gemeindereferent Klaus Becker vom Referat Gemeindekatechese und Katechumenat der Diözese Würzburg erklärt die Hintergründe.

POW: Herr Becker, vor 20 Jahren wurde eine zentrale Zulassungsfeier in Würzburg für alle Taufbewerber aus der Diözese eingeführt. Was war der Anlass?

Klaus Becker: Die Firmung ist bischöfliches Hoheitsrecht. Für die Taufe von Jugendlichen über 14 Jahren und von Erwachsenen erteilt der Bischof dem jeweiligen Seelsorger deshalb eine entsprechende Zulassung. Bevor die Zulassungsfeier eingeführt wurde, gab es lediglich schriftlichen Kontakt zwischen dem Bischof oder dem Generalvikar und den jeweiligen Seelsorgern. Doch nach der Wende im Jahr 1989 stieg die Nachfrage nach Taufen von Erwachsenen. Daraufhin wurde das Katechumenat – der Vorbereitungsweg zur Erwachsenentaufe – durch Impulse aus den USA und Frankreich neu belebt und die Feier der Zulassung als eine eigene liturgische Form gestaltet, um so auch eine Begegnung der Taufbewerber mit ihrem Bischof zu ermöglichen. Lotte Poppenmaier, die damalige Diözesanreferentin für Gemeindekatechese, bereitete in vielen Einzelgesprächen Priester und pastorale Mitarbeiter auf die Teilnahme und Mitwirkung an der Zulassungsfeier vor. Am 1. März 1998 lud Bischof Dr. Paul-Werner Scheele zum ersten Mal Seelsorger und ihre Taufbewerber nach Würzburg ein. Nach Münster und Augsburg war Würzburg die dritte deutsche Diözese mit einer zentralen Feier für alle Taufbewerber.

POW: Wie viele Menschen haben sich in den vergangenen Jahren taufen lassen?

Becker: Seit 1998 sind in der Diözese Würzburg 1158 erwachsene Menschen durch Taufe und Firmung in die katholische Kirche aufgenommen worden. Durchschnittlich hat der Bischof jährlich für etwa 60 Taufbewerber die Zulassung ausgesprochen. Das Jahr 2006 war mit insgesamt 82 Taufbewerbern bisher der stärkste Jahrgang. Die Rückmeldungen der Taufbewerber waren bislang immer positiv. Vor allem die Begegnung mit dem Bischof nach der Zulassungsfeier ist ein Höhepunkt. Auch die Gemeinden haben durch die Zulassungsfeier einen tieferen Bezug zu den Taufbewerbern und der Erwachsenentaufe in der Osternacht bekommen.

POW: Warum lassen sich Menschen als Erwachsene noch taufen?

Becker: Christ zu werden war und ist in unserer Gesellschaft bei weitem keine alltägliche Angelegenheit. In der Regel waren und sind es Einzelfälle, wenn erwachsene Menschen den Wunsch äußern, getauft zu werden. Nach der Wende stieg die Zahl der Taufbewerber erheblich. Zunächst waren es die Spätaussiedler aus Osteuropa, dann Menschen aus den ostdeutschen Bundesländern, die weder getauft noch gefirmt waren. Inzwischen sind unter den Taufbewerbern auch etliche Flüchtlinge und Asylsuchende. Das ist für die Seelsorger zum Teil mit einer hohen Verantwortung verbunden. Diese Menschen haben oft einen langen Leidensweg hinter sich, bis sie sich nach dem Verlassen ihrer Heimat und einer oftmals gefährlichen Flucht zum christlichen Glauben bekennen können und das auch durch die Taufe und den Eintritt in die Kirche zum Ausdruck bringen wollen. Für manche bedeutet das eine Lebensentscheidung, denn sie können nach der Taufe nicht mehr in ihre Heimatländer zurückkehren.

Feier der Zulassung zu Taufe, Firmung und Eucharistie

Die Feier der Zulassung zu Taufe, Firmung und Eucharistie wird in allen deutschen Diözesen am ersten Fastensonntag gefeiert. Auf dem Weg zum Christsein ist diese Feier eine wichtige Stufe, bei der die Gemeinde – vertreten durch ihren verantwortlichen Seelsorger – ihren Taufbewerber oder ihre Taufbewerberin dem Bischof vorstellt und diesem das sogenannte Empfehlungsschreiben überreicht. Dieses Schreiben drückt die Bitte der Gemeinde an den Bischof aus, den Taufbewerber in die Gemeinschaft der Kirche aufzunehmen. Der Bischof salbt die Taufbewerber mit Katechumenenöl. Die Seelsorger erhalten anschließend die Zulassungsurkunde. Diese enthält die Beauftragung des zuständigen Ortspfarrers durch den Bischof, damit er den Bewerber in der Heimatgemeinde durch die Feier der Eingliederung in die katholische Kirche aufnehmen darf. Die Feier hat ihren Platz mit den Sakramenten Taufe, Firmung und Eucharistie in der Osternacht oder an einem Sonntag in der Osterzeit.

sti (POW)

(0917/0249; E-Mail voraus)

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