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Dokumentation

Der Name „Jesus“ ist das kürzeste Gebet

Predigt von Bischof Dr. Franz Jung beim Gottesdienst für Mitarbeitende von Bischöflichen Ordinariat und Diözesan-Caritasverband am Donnerstag, 16. Dezember, im Würzburger Kiliansdom

Vor einer Woche ist das Jahr des Heiligen Josef zu Ende gegangen - von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt

    • Ein stilles, unspektakuläres Ende - passend für diesen Mann, der nie groß Aufhebens von seiner Person gemacht hat

    • Am Ende dieses Jahres möchte ich jetzt im Advent - Seiner Zeit im Kirchenjahr! - noch einmal auf diesen Josef schauen, den der Papst zum Patron in Zeiten von Corona erhoben hat

    • Dazu fünf Punkte:

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1. Josef arbeitet im Verborgenen, im Hintergrund

    • Josef ist der Arbeiter im Hintergrund und damit ein guter Patron für die MitarbeiterInnen des BO und DiCV

    • Als Dienstleister arbeiten Sie oftmals im Hintergrund, gerade auch in Zeiten von Home-Office, wo man einander ganz aus den Augen verliert

    • Und dennoch ist wie so oft: auch wenn man es nicht sieht, ohne die im Hintergrund geht nichts!

    • Personalabrechnung / Stellenplanung / Fort- Weiterbildung / Baubetreuung - Baumoratorium / Liegenschaftsverwaltung / Haushaltsüberwachung / Kirchensteueramt / Rechts-abteilung / IT / Vorzimmer / Pfarrbüros / Verbandsarbeit / Pastoral der Zukunft / Pflegesatzpauschalen / Kita Projekt / Refinanzierungsverhandlungen / Politische Lobbyarbeit / Fachberatung / Telefonseelsorge / Bahnhofsmission etc.

    • Danke für alle diese Dienste im Verborgenen, die vieles – auch unter erschwerten Bedingungen - überhaupt erst ermöglichen und sicherstellen, auch jetzt am Jahresende, wo sich alles verdichtet und abgeschlossen werden will

2. Josef vermeidet um des größeren Zieles willen jeden Skandal

    • Josef macht Maria keinen Skandal, sondern er bleibt bei ihr trotz ihrer ihm unerklärlichen Schwangerschaft

    • Weil es um Größeres geht, vermeidet er jedes Aufsehen und schützt die Mutter und das werdende Kind

    • Wir alle haben in diesen Corona-Zeiten die Aggression und Aufregung der Menschen zu spüren bekommen

    • Freche Briefe, Mails und Anrufe, dauernde Drohungen, Beleidigungen, falsche Anschuldigungen, provozierende Zeitungsartikel, Ankündigung alles hinzuschmeißen…

    • Da hätte man oftmals allen Grund gehabt, Krach zu schlagen und auszuflippen

    • Es gehört einiges dazu, sich am Vorbild des Josef zu orientieren: Sich den eigenen Kommentar zu sparen, so manches runterzuschlucken und einzustecken, weil es um Größeres geht

    • Deeskalation bedeutet, möglichst sachlich zu bleiben, auf die operativen Probleme zu sprechen zu kommen, ohne sich in verbale Schlammschlachten verwickeln zu lassen

    • Danke für die Leidensfähigkeit und Professionalität, auch wenn sie bisweilen an die Grenze des Erträglichen geht

    • Danke für das Mitaushalten des Stresses so vieler Zeitgenossen, der beim Abreagieren oftmals die Falschen trifft - die, die halt eben gerade da sind und stellvertretend für alle anderen die Prügel kassieren

    • Josef redet nicht viel, er erledigt das Notwendige und ist uns darin Vorbild und Ansporn

3. Josef tritt die Flucht nach vorne an

    • Von Josef wird erzählt, dass er immer neu aufbrechen musste, bis er endlich eine feste Bleibe gefunden hat

    • Davon können auch wir ein Lied singen: Wir spüren, dass wir uns nicht einrichten können, sondern dass wir in Zeiten eintreten, in denen wir das Schicksal all unserer Mitbürger, Freunde, Kollegen teilen: alles verändert sich, und die Geschwindigkeit der Veränderung nimmt zu

    • In der Seelsorge neue Pastorale Räume, neue Dekanate, neue Dekanatsbüros, neue Verwaltungsunterstützung

    • In der Pastoral neue Konzepte, um die Vernetzung in den Räumen anzustoßen

    • In der Verwaltung neue Programme, neue Formen der Zusammenarbeit per Videokonferenz

    • neue finanzielle Rahmenbedingungen

    • Von Josef lernen, heißt neu aufbrechen lernen, nach VORNE

    • Das kostet unheimlich viel Kraft, bedeutet oft auch nicht zu wissen, ob man da ankommt, wo man hinwill, verlangt die Bereitschaft zur Veränderung

    • Danke für diese Flexibilität und das Mitdenken und Mitgestalten, auch und gerade unter Corona-Bedingungen, unter denen viele Pläne, Veranstaltungen und Beschlüsse eine recht kurze Halbwertszeit hatten und haben und in denen immer neu nachjustiert werden musste und muss, ich denke nur an unsere Planungen zum Neujahrsempfang…

4. Josef gibt dem Kind den Namen „Jesus“

    • Josef ist es vorbehalten, dem Kind, das Gott ihm und Maria schenkt, den Namen Jesus zu geben

    • Der Name „Jesus“ ist das kürzeste Gebet, weil dieser Jesus unser Mittler ist zum himmlischen Vater

    • Der Name Jesus bezeichnet das Ziel unserer Sehnsucht, weil seit der Menschwerdung Gottes unser Leben nicht mehr ins Leere läuft

    • Der Name Jesus hilft angesichts von Leid, weil der menschgewordene Herr uns nahe ist in den Kreuzen und Problemen unseres Lebens

    • Der Name Jesus hilft bei allen Fehlern und jedem Verschulden, dass in Jesus zur glücklichen Schuld wird, weil es mit ihm akzeptieren können, um es besser zu machen

    • Der Name Jesu steht aber auch hinter jedem Gelingen und Erfolg, weil uns ihm die Fülle des Lebens verheißen ist

    • Der Name Jesus vereint uns als Dienstgemeinschaft „im Namen des Herrn“, denn um seinetwillen gibt es die Kirche, in ihm erkennen wir einander nicht nur als KollegInnen, sondern als Schwestern und Brüder im Herrn

    • Das Kind beim Namen nennen zu dürfen ist eine Gnade und gute Übung, das kürzeste Stoßgebet, unser innerer Halt

5. Josef träumt die Träume Gottes

    • Alle seine Eingebungen bekommt Josef im Traum: bei Maria bleiben, mit dem Kind fliehen, nach Nazareth heimkehren

    • Träumen kann nur, wer einen guten und tiefen Schlaf hat

    • Das wünsche ich Ihnen jetzt für die vor uns liegende Zeit zwischen den Jahren, dass Zeit ist zum Ausschlafen

    • Dass der „Schlaf der Gerechten“ das Träumen ermöglicht

    • Wer träumt, erhebt sich über das Gegebene und sieht mehr

    • Damit meine ich das Träumen von dem, was Sie sich persönlich wünschen für das neue Jahr, so dass nicht alles absorbiert wird von den Sorgen des Alltags und der Arbeit, die einen bis in den Schlaf hinein verfolgt

    • Träume helfen uns, wie Josef einen Neuanfang zu setzen in der Gestaltung des privaten Lebens und unseres individuellen Arbeitsstiles, unseres Umgangs mit den KollegInnen und den KundInnen, in der Gestaltung unseres Miteinanders als Kirche im kommenden Jahr

    • Ein gesunder Schlaf soll Ihnen Erholung, Kraft und Lebensfreude schenken bis zum Wiedersehen im neuen Jahr

Von Herzen meinen Dank und Anerkennung für das Geleistete! Ihnen frohe Adventstage und eine gesegnete Weihnachtszeit! Bleiben Sie gesund!