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„Eltern heute stärker gefragt denn je“

Bundesverband der Katholischen Elternschaft feiert in Würzburg 60. Jubiläum – Festvortrag mit Bundestagspräsident Norbert Lammert in der Residenz

Würzburg (POW) „Ohne Eltern funktioniert Schule nicht.“ Dieser Überzeugung ist der Bundesverband der Katholischen Elternschaft Deutschlands (KED), der von Freitag, 9. Mai, bis Sonntag, 11. Mai, sein 60. Gründungsjubiläum in Würzburg feiert. Bundestagspräsident Professor Dr. Norbert Lammert hält den Festvortrag am Freitagabend in der Würzburger Residenz. Er spricht zum Thema „‚Verantwortung vor Gott und den Menschen‘ – Zur Bedeutung des Glaubens in einer säkularen Gesellschaft“. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann feiert mit den Tagungsteilnehmern am Sonntag, 11. Mai, um 8 Uhr einen Gottesdienst in der Neumünsterkirche.

„Die Eltern sind heute stärker gefragt denn je. Sie sind die einzigen, die die Kinder vom Kindergarten bis zum Ausbildungsende kontinuierlich begleiten“, betonte Marie-Theres Kastner, Bundesvorsitzende der KED, beim Pressegespräch am Donnerstag, 8. Mai, im Würzburger Exerzitienhaus Himmelspforten. Das liege auch daran, dass sich die Einstellung der Eltern zur Schule geändert habe. „Eltern begegnen den Lehrern heute auf Augenhöhe.“ Die KED verstehe sich als Fürsprecherin einer Schule, die zur Persönlichkeitsbildung beiträgt, also gesellschaftsfähig und solidarisch mache und dazu ermuntere, Verantwortung zu übernehmen. „Wir fühlen uns dem christlichen Menschenbild verpflichtet und sind gegen eine ‚OECD-isierung‘, bei der nur darauf abgezielt wird, der Wirtschaft qualifizierte Arbeitskräfte bereitzustellen. Das heißt: Wenn Ganztagsschulen, dann auch richtig. Wenn Inklusion, dann auch richtig.“

Ihr Stellvertreter Dr. Christoph Lehmann erklärte, die KED sehe sich als Stimme des Laienkatholizismus in der Bildungspolitik und fühle sich auch dem Ziel verpflichtet, Schulbildung in eigener religiöser Prägung zu ermöglichen. Deswegen habe er zum Beispiel in Berlin ein Volksbegehren für den Religionsunterricht initiiert. Nicht immer vertrete der Verband automatisch die Position der Bischöfe. „Wir sind ein Spieler bei der gesellschaftlichen Meinungsbildung.“ Inhaltlich sieht sich der Verband nach eigener Einschätzung sehr gut aufgestellt. Gleichzeitig wolle man in Zukunft noch mehr Energie daransetzen, Inhalte in die öffentliche Diskussion einzubringen. „In Würzburg hatten wir erst kürzlich in Zusammenarbeit mit dem Familienbund einen Seminartag zu Erziehungsfragen, der sehr gut nachgefragt war“, berichtete der Würzburger Professor Dr. Walter Eykmann, Ehrenvorsitzender der KED.

Die KED ist je nach Bundesland unterschiedlich strukturiert. In Nordrhein-Westfalen gibt es zahlende Mitglieder und daher statistisch genau erfasste Zahlen. In Bayern gibt es solche Strukturen nicht. „Wir haben in den vergangenen Jahren festgestellt, dass Eltern beim Einsatz sehr zurückhaltend geworden sind, seit in vielen Zeitschriften das Thema ‚Burnout‘ in Regelmäßigkeit aufgegriffen wird. Wir werben aber nachdrücklich dafür, sich für ein Amt auf Zeit einzusetzen – damit Schule gelingt“, sagte Kastner.

Mit Blick auf die Zukunft ist es das erklärte Ziel des amtierenden KED-Vorstands, in jeder Diözese eine funktionierende KED zu etablieren. „Es geht schließlich auch darum, einige Perspektiven katholischer Eltern stärker einzubringen, besonders an öffentlichen Schulen“, betonte Lehmann.

Diesem Ziel verpflichtet ist auch der Preis „Pro Cura Parentum“ (Für die Sorge der Eltern), den die KED auch in diesem Jahr vergibt. Ausgezeichnet werden beim Festakt am Freitagabend die Arbeitsgemeinschaft der Schulpflegschaften der katholischen Schulen im Erzbistum Paderborn, die Schulpflegschaft des Sankt-Adelheid-Gymnasiums Bonn und der Katholische Förderverein der Kindertageseinrichtung Sankt Ludgerus-Schottehock.

Die Katholische Elternschaft Deutschlands (KED) wurde als Bundesverband 1954 in Würzburg gegründet. Nach dem Beschluss der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) vom Herbst 1985 in Fulda ist sie als Fachverband im Schul- und Bildungsbereich anerkannt und der Bischöflichen Kommission für Erziehung und Schule zugeordnet. Innerhalb des Sekretariats der DBK gehört die KED zum Bereich „Glaube und Bildung“. In der KED sind zehn Landesverbände, 22 Diözesanverbände sowie der Verein zur Förderung katholischer Schulen in Bremen und die Arbeitsgemeinschaft der Schulelternbeiräte an den katholischen Schulen in freier Trägerschaft in Rheinland-Pfalz zusammengeschlossen.

mh (POW)

(2014/0461; E-Mail voraus)

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