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Feierliche Palmprozession zum Dom

Bischof Dr. Franz Jung eröffnet in Würzburg die Heilige Woche – Erinnerung an Jesu Einzug in Jerusalem ‒ Simon von Kyrene als Vorbild für christliches Handeln

Würzburg (POW) Mit der feierlichen Prozession am Palmsonntag, 24. März, hat Bischof Dr. Franz Jung in Würzburg die Heilige Woche eröffnet. „Öffen wir heute unsere Herzen, auch die dunklen Seiten, damit wir an Ostern das volle Licht der Auferstehung in unserem Leben spüren“, sagte der Bischof zu Beginn der Feier in der Würzburger Marienkapelle. Der Palmsonntag bildet den Auftakt der Heiligen Woche, mit dem Osterfest als Höhepunkt des Kirchenjahrs. In den Pfarreiengemeinschaften und Pastoralen Räumen des Bistums Würzburg gedachten die Gläubigen mit Prozessionen des Einzugs Jesu in Jerusalem. Vielerorts begleiteten Kindergartenkinder mit bunt geschmückten Palmbuschen und die diesjährigen Kommunionkinder die Prozessionen.

Nach der Palmweihe in der Marienkapelle zog der Bischof mit Mitgliedern des Domkapitels und zahlreichen Gläubigen zum Kiliansdom, wo er das Pontifikalamt zelebrierte. Im Gottesdienst wurde die Geschichte vom Leiden und Sterben Jesu nach Markus verlesen. Die Domsingknaben und das Bläserensemble am Dom unter Leitung von Domkantor Julian Beutmiller gestalteten die Feier mit der „Missa fidem cantemus“ von Christian M. Heiß, Gesängen zum Palmsonntag von Franz Schubert, „Erhöre mich, wenn ich rufe“ von Heinrich Schütz und „O bone Jesu“ von Marco Antonio Ignegneri. Domorganist Professor Stefan Schmidt spielte die Klais-Orgel.

In seiner Predigt blickte der Bischof auf die Person des Simon von Kyrene und würdigte diesen als wichtiges Vorbild für christlichen Einsatz in der Welt und für die Mitmenschen. Dieser Mann trete aus dem Dunkel der Geschichte plötzlich ins Rampenlicht. „Zur falschen Zeit am falschen Ort mit den falschen Leuten.“ Simon, der müde vom Feld kommt, sieht den Zug mit den drei Todeskandidaten. Durch den Ruf des römischen Soldaten wird er zum Mittragen des Kreuzes gezwungen. „Genau das, was er vermeiden wollte, passiert ihm.“

Es geht nach den Worten von Bischof Jung vielen Menschen im Leben ganz genauso: „Letztlich sind sie in eine Leidensgeschichte verwickelt, mit der sie nie etwas zu tun haben wollten und von der sie dachten, es geht sie gar nichts an.“ Das könne der Unfall eines Kindes, die Pflegebedürftigkeit der Eltern, die Einquartierung von Geflüchteten in der Nachbarschaft oder das Schicksal eines Freundes sein. Es zeichne Simon von Kyrene aus, dass er dem Ruf des Soldaten Folge geleistet habe. „Er spürt vielleicht zum ersten Mal im Leben, was anderen Menschen zugemutet wird und was sie zu tragen haben.“

Erst nach Ostern werde Simon von Kyrene aufgegangen sein, dass er in einem Moment stellvertretend für Christus das Kreuz der Welt getragen hat, sagte der Bischof. „Er wird im Nachhinein erschrocken, aber vielleicht auch erleichtert gewesen sein, dass er dieser Probe nicht aus dem Weg gegangen ist, sondern plötzlich eine tragende Rolle im Drama der Heilsgeschichte gespielt hat.“ Die Tat Simon von Kyrenes sei bis heute Vorbild, wenn Menschen im Umfeld Leid erführen und man spüre, dass sie der Hilfe bedürften. Deswegen gedenke die Kirche traditionell bei der fünften Kreuzwegstation seines Wirkens. „Bitten wir, dass auch wir offene Augen haben für das Leid der Menschen in der Welt“, sagte Bischof Jung.

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Die Liturgie des Palmsonntags erinnert an den Einzug Jesu auf einem Esel in Jerusalem. Zum Zeichen seines Königtums streute ihm das Volk Palmzweige und jubelte. Da in Mittel- und Nordeuropa keine Palmen wachsen, ersetzte man diese durch Palmkätzchen oder andere Zweige. Mit gesegneten Palmkätzchenzweigen ziehen die Gläubigen zum Gotteshaus und nehmen sie nach der Messe mit nach Hause. Daheim werden sie in den sogenannten Herrgottswinkel gestellt oder am Kruzifix und an Heiligenbildern befestigt. Die Kollekte am Palmsonntag ist für die Unterstützung der Christen im Heiligen Land bestimmt. Sie stand in diesem Jahr unter dem Leitwort „Mittendrin – Barrieren überwinden“. 

Bischof Jung feiert am Montag, 25. März, um 17.30 Uhr im Kiliansdom die „Missa chrismatis“, die Weihe der heiligen Öle. Bereits um 14.30 Uhr lädt der Bischof zum „Tag der Besinnung“ für Priester, Diakone, Alumnen und Diakonatsbewerber ein. Professor Dr. Dr. Thomas Marschler, Inhaber des Lehrstuhls für Dogmatik an der Universität Augsburg, spricht über das Thema „Priesterlicher Dienst in einer priesterlichen Kirche“.     

                                         mh (POW)

(1324/0343; E-Mail voraus)

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