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Fußwaschung mit Asylbewerbern

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann feiert Kar- und Ostertage im Kiliansdom – Dommusik erstmals mit Domkapellmeister Christian Schmid

Würzburg (POW) Für die Christen ist sie der Höhepunkt des Kirchenjahres: die Heilige Woche von Palmsonntag bis zum Osterfest. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann lädt alle Gläubigen im Bistum Würzburg ein, diese Tage besonders intensiv zu begehen. „Der überschwängliche Empfang Jesu beim Einzug in Jerusalem weicht in dieser Woche sehr schnell dem Verrat, der Schmach und der Kreuzigung. Doch am Ende steht Ostern. Das Licht der Auferstehung überstrahlt den bitteren Kelch des Leidens“, sagt Bischof Hofmann mit Blick auf die Kar- und Ostertage. Erstmals wäscht Bischof Hofmann am Gründonnerstag neben Vertretern des Diözesanrats und der Dompfarrei vier Asylbewerbern die Füße. Ein festliches musikalisches Programm bietet die Würzburger Dommusik. Domkapellmeister Christian Schmid leitet erstmals die Dommusik bei den Gottesdiensten der Kar- und Ostertage. Domorganist Professor Stefan Schmidt spielt die Orgel.

Palmsonntag am 13. April

Die Karwoche in der Bischofsstadt Würzburg beginnt mit der feierlichen Prozession am Palmsonntag, 13. April. Nach der Palmweihe ab 9.30 Uhr in der Marienkapelle zieht Bischof Hofmann mit den Mitgliedern des Domkapitels und den Gläubigen zum Kiliansdom. Dort zelebriert er um 10 Uhr das Pontifikalamt. Vorgetragen wird in diesem Jahr das Leiden Jesu, wie es der Evangelist Matthäus berichtet. Die Domsingknaben unter Leitung von Domkapellmeister Schmid gestalten die Feier mit Werken von Lajos Bardos, Rolf Rudin, Anton Bruckner und Johann Sebastian Bach. Die Liturgie des Tages erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem. Zum Zeichen seines Königtums streute ihm das Volk Palmzweige und jubelte. Mit gesegneten Palmkätzchenzweigen ziehen heute die Gläubigen zum Gotteshaus. Die Kollekte am Palmsonntag ist für das Heilige Land bestimmt. Bischof Hofmann bittet in seinem Aufruf um eine großherzige Spende und um die Solidarität mit den Christen im Heiligen Land. Vor allem Syrien und der Irak seien zu Orten des großen Leidens geworden. „Als Minderheit sind die Christen sogar mit besonderen Problemen konfrontiert, weil sie zwischen die Mühlsteine der unterschiedlichen Interessen geraten.“ Kirchengemeinden ruft der Bischof wiederum zu Pilgerreisen zu den heiligen Stätten und zur Begegnung mit den christlichen Gemeinden im Land der Bibel auf.

Treffen zum Weltjugendtag in der Jugendkirche

Am Palmsonntagnachmittag, 13. April, feiert Bischof Hofmann mit Jugendlichen das diözesane Treffen zum Weltjugendtag 2014 in Würzburg. Veranstalter ist die Kirchliche Jugendarbeit, eingeladen sind Jugendliche ab 15 Jahren. Das Motto lautet: „Selig, die arm sind vor Gott, denn ihnen gehört das Himmelreich“. Die Veranstaltung findet in der Jugendkirche im Kilianeum-Haus der Jugend statt. Beginn ist um 14 Uhr. Um 15 Uhr hält Bischof Hofmann eine Katechese und spricht mit Jugendlichen über Glaubensthemen. Um 17.30 Uhr feiert er einen Gottesdienst in der Jugendkirche. Zum Abschluss gibt es beim Abendessen Möglichkeit zur Begegnung. Anmeldung im Internet unter wjt.bistum-wuerzburg.de oder Telefon 0931/38663141.

Passionskonzert im Kiliansdom mit Dvoráks „Stabat mater“

Um 16 Uhr führt die Würzburger Dommusik am Palmsonntag, 13. April, mit renommierten Solisten das ergreifende Werk „Stabat Mater“ von Antonin Dvorák im Würzburger Dom auf. Das Werk entstand aus Dvoráks tiefem Schmerz heraus, als ihm binnen zwei Jahre drei Kinder verstarben und er und seine Frau kinderlos zurückblieben. Dvorák verarbeitete seine Trauer in der Folgezeit mit der Vertonung der mittelalterlichen Sequenz „Stabat Mater“, in der die Schmerzen und die Trauer Marias über den Kreuzestod ihres Sohnes thematisiert werden. Es singt der Würzburger Domchor mit Unterstützung der Herrenstimmen der Würzburger Domsingknaben sowie dem Konzertchor der Mädchenkantorei am Würzburger Dom unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Schmid im Zusammenspiel mit der Camerata Würzburg. Als Solisten sind zu hören: Anke Endres (Sopran), Anna Haase (Alt), Bernhard Gärtner (Tenor), und Patrick Zielke (Bass). Karten für das Passionskonzert der Würzburger Dommusik sind bei der Touristinfo im Falkenhaus in Würzburg oder an der Konzertkasse erhältlich.

Oasentag für Priester und Diakone mit Schwester Johanna Domek und Chrisammesse

Benediktinerin Schwester Johanna Domek aus Köln spricht beim Oasentag für Priester, Diakone und Priesteramtskandidaten am Montag der Karwoche, 14. April, zum Thema „Heute in Gottes Dienst –  weiterwachsen“. Domek war viele Jahre Priorin des Benediktinerinnenklosters in Köln-Raderberg und ist Autorin zahlreicher Vorträge und Veröffentlichungen zu Themen der Spiritualität und Lebenshilfe. Bischof Hofmann schreibt in seiner Einladung: „Dieser Tag soll uns in den vielfältigen Belastungen und Herausforderungen einen Freiraum ermöglichen und Zeit geben zum Atemholen, zum Beten, zur gegenseitigen mitbrüderlichen Ermutigung. Bei all den vielen Aufgaben, die es zu bewältigen gibt, gerät allzu leicht aus dem Blick, wovon wir persönlich und unsere Dienste leben.“ Der geistliche Tag der Begegnung beginnt um 14 Uhr mit dem Vortrag von Schwester Domek in der Seminarkirche Sankt Michael. Dem Vortrag schließt sich eine eucharistische Andacht mit stiller Anbetung an. Ab 15.30 Uhr besteht Beichtgelegenheit im Dom sowie in der Franziskanerkirche und der Seminarkirche Sankt Michael. Die Priester und Diakone erhalten das neue Buch „Licht – Leben – Liebe“ von Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele. Darin thematisiert dieser die Grunderfahrungen und -bedürfnisse der Gemeinschaft.

Um 17.30 Uhr feiert Bischof Hofmann zusammen mit Weihbischof Ulrich Boom, Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand sowie zehn Dekanen als Vertreter des Diözesanklerus‘ die „Missa chrismatis“, die Weihe der heiligen Öle, im Dom. Zwölf Diakone bringen dabei die Öle zur Weihe. Vertreter der Dekanate erhalten anschließend im südlichen Querhaus die Öle, die in den Kartagen in die Gemeinden der Diözese gebracht werden. Zur Chrisammesse im Dom sind alle Gläubigen eingeladen. Die Choralschola „vox anima“ singt die Choralmesse „De angelis“.

In der „Missa chrismatis“ weiht Bischof Hofmann die drei heiligen Öle: Grundstoff ist Olivenöl, das mit wohlriechenden Duftstoffen versehen wird. Mit dem Chrisamöl werden Neugetaufte und Firmlinge gesalbt, ebenso wird es bei der Priester- sowie der Altarweihe verwendet. Mit dem Katechumenenöl werden die Taufbewerber, mit dem Öl für die Krankensalbung Kranke und Sterbende gesalbt. Die Salbung ist ein symbolischer Hinweis auf die Kraft und Gnade, die der Gesalbte empfängt. Im Alten Testament gilt sie als Zeichen der Anerkennung durch Gott und Auszeichnung vor den Menschen. Im Neuen Testament wird die Salbung mit Öl zur Gesundung der Kranken beschrieben.

Gründonnerstag mit Fußwaschung

Mit der Messe vom Letzten Abendmahl am Abend des Gründonnerstags, 17. April, beginnen die „Drei österlichen Tage vom Leiden und Sterben, von der Grabesruhe und der Auferstehung des Herrn“. Bischof Hofmann feiert um 19.30 Uhr zusammen mit Weihbischof Boom sowie Mitgliedern des Domkapitels das Pontifikalamt mit Fußwaschung im Kiliansdom. Der Domchor unter Leitung von Domkapellmeister Schmid singt Werke von Josef Gabriel Rheinberger, Maurice Duruflé und Pablo Casals. In Erinnerung an die Fußwaschung im Abendmahlssaal wäscht Bischof Hofmann heuer unter anderen vier Asylbewerbern die Füße. Bis 24 Uhr ist die Anbetung des Allerheiligsten in der Schönbornkapelle möglich. Bereits am Morgen des Gründonnerstags wird um 8 Uhr im Dom eine Trauermette gefeiert.

Am Gründonnerstag erinnern sich die Christen an das Passahmahl Jesu mit seinen Jüngern. In der Nacht vor seinem Tod feierte Jesus mit seinen engsten Vertrauten dieses Abschiedsmahl. Die Fußwaschung, die Jesus an seinen Jüngern vollzog, die Einsetzung des Abendmahls, das Gebet Jesu am Ölberg und schließlich die Auslieferung Jesu an seine Verfolger sind Hauptmotive der Feier am Gründonnerstagabend. In der katholischen Kirche wird am Ende der Messe das Allerheiligste an einen anderen Ort getragen und der Altar leer geräumt. Der Tabernakel bleibt offen und leer, der Altar schmucklos. Orgel, Altarschellen und Kirchenglocken schweigen nach dem Gloriagesang, bis sie in der Osternacht wieder erklingen.

Karfreitag

Am Vormittag des Karfreitags, 18. April, findet im Dom um 8 Uhr eine Trauermette statt. Im Neumünster  gestaltet die Kreuzbruderschaft Würzburg um 9.30 Uhr die Kreuzwegandacht mit. Beim Kreuzweg wird in 14 Stationen der Leidensweg Jesu von der Verurteilung bis zu seiner Grablegung nachvollzogen. Zur traditionellen Karfreitagsprozession werden in Lohr am Main um 10.30 Uhr wieder tausende Menschen erwartet. Die Karfreitagsliturgie vom Leiden und Sterben Christi feiert Bischof Hofmann am Karfreitag im Kiliansdom zur Todesstunde Jesu um 15 Uhr. Der Gottesdienst sieht neben Lesungen, der Leidensgeschichte und den Großen Fürbitten eine Kreuzverehrung und eine Kommunionfeier vor. Die Domsingknaben präsentieren die Johannespassion von Thomas Mancinus, „Eli, Eli!“ von Georgius Bardos sowie „Popule meus“ von Tomás Luis de Victoria. Am Karfreitag wird des Kreuzestodes Jesu gedacht. Er ist gebotener Fast- und Abstinenztag sowie „stiller Tag“. An diesem Tag wie auch am Karsamstag findet keine Eucharistiefeier statt.

Ostern

Höhepunkt der Heiligen Woche ist die Feier der Osternacht mit Bischof Hofmann am Samstag, 19. April, um 21.30 Uhr im Kiliansdom, heuer eine Stunde früher als in den Vorjahren. Den musikalischen Rahmen gestaltet die Choralschola mit der Choralmesse „Lux et origo“. Nach der Feuerweihe und dem Entzünden der Osterkerze am Feuer ziehen Bischof Hofmann, Weihbischof Boom und die Mitglieder des Domkapitels mit der brennenden Osterkerze in den dunklen Dom. Die Kerzen der Gottesdienstteilnehmer werden dann an der Osterkerze entzündet. Danach singt der Diakon das sogenannte Exsultet, das Lob auf die Osterkerze. Bei den Lesungen wird an die Heilstaten Gottes seit Erschaffung der Welt erinnert. Im Zentrum der alttestamentlichen Texte steht der Durchzug durch das Rote Meer. Beim Gloria erklingen wieder die Glocken, und Orgelmusik setzt ein. Die neutestamentliche Lesung aus dem Römerbrief weist auf das neue Leben der Getauften durch die Auferstehung Christi hin. Im Evangelium mit Halleluja-Ruf wird die Botschaft vom leeren Grab verkündet – in diesem Jahr, wie sie der Evangelist Matthäus berichtet. Tauf- und Eucharistiefeier sind weitere Teile dieser Nachtfeier, der „Mutter aller Vigilien“.

Mit Joseph Haydns „Missa in Angustiis“ und dem Halleluja von Händel begleiten der Domchor, Solisten und das Mitglieder des Philharmonischen Orchesters Würzburg unter Leitung von Domkapellmeister Schmid das Pontifikalamt mit Bischof Hofmann am Ostersonntag, 20. April, um 10 Uhr im Dom. Zur Pontifikalvesper mit Bischof Hofmann um 17 Uhr singt eine Kantorenschola Gregorianische Choräle. Beim Gottesdienst am Ostermontag, 21. April, um 10 Uhr präsentiert die Mädchenkantorei Siegfried Strohbachs „Missa in D“, Colin Mawbys „Jubilate Deo“ und Franz Liszts Osterhymnus „O filii et filiae“. 

An Ostern feiern die Christen das Hochfest der Auferstehung Jesu Christi. Es ist das höchste Fest der Christenheit. Seine Wurzeln liegen im jüdischen Passah- (Pessach)-Fest. Ostern wird am Sonntag nach dem ersten Frühlings-Vollmond gefeiert. In der frühchristlichen Zeit war die Osternacht die große Taufnacht der Kirche. In der katholischen Kirche segnet der Priester in der Osternacht das Taufwasser für das Jahr. Die Gläubigen nehmen das Wasser mit nach Hause, es soll sie und ihre Häuser vor Unheil schützen. Weiter werden vielerorts Speisen wie Ostergebäcke, Schinken und Eier gesegnet. Mit dem Osterfest beginnt die 50-tägige Osterzeit, die am Pfingstfest endet.

(1514/0358; E-Mail voraus)

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