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Pueri Cantores als Botschafter des Glaubens

Deutsches Knabenchorfestival vom 28. bis 30. April in Würzburg – Rund 500 Jugendliche nehmen teil – Motto: „Unser Licht ist Christus“ – Bischof Hofmann: „Ich freue mich ganz besonders darauf“

Würzburg (POW) Die Diözese Würzburg fiebert dem kirchenmusikalischen „ChorArtFestival“ entgegen: Von Freitag, 28., bis Sonntag, 30. April, kommen rund 500 Kinder und Jugendliche aus zehn kirchlichen Chören in ganz Deutschland zum dritten Deutschen Knabenchorfestival in Würzburg zusammen. Unter dem Motto „Unser Licht ist Christus“ feiern die Knabenchöre gemeinsam Gottesdienste, geben Konzerte und verkünden das Lob Gottes. Am Freitag, 28. April, wird das Festival um 19.30 Uhr mit einer ökumenischen Feier im Kiliansdom eröffnet. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, Matthias Balzer, Präsident der Pueri Cantores Deutschland, Domkapellmeister Christian Schmid sowie Projektleiterin Viola Ratz stellten bei einer Pressekonferenz am Freitag, 17. März, das Programm des Knabenchorfestivals vor. „Das Knabenchorfestival ist für Würzburg ein großer Genuss. Ich freue mich ganz besonders darauf“, sagte Bischof Hofmann.

Als „Pueri-Bischof“ in Deutschland vertritt Bischof Hofmann die Anliegen des Chorverbandes in der Deutschen Bischofskonferenz. Deswegen freue ihn die Chorarbeit der Jugendlichen ganz besonders. Er hoffe, „dass die Jugendlichen durch das Singen in der Liturgie in den Glauben eingeführt werden und dieser Stabilität gewinnt, die sonst nicht möglich wäre“. Das Festival rufe allerdings auch eine gewisse positive Konkurrenz bei den Teilnehmern hervor. „Das ist eine Herausforderung, die die Chorarbeit stärkt“, betonte der Bischof. Das Treffen sei für die Jugendlichen enorm wichtig, da sie dort Gleichgesinnte kennenlernten, die sich mit der gleichen Materie beschäftigten. „Die Chöre sind eines der wichtigsten Engagements, die wir neben der Ministrantenarbeit für Kinder und Jugendliche leisten können.“ Würzburg sei eine liebenswürdige Stadt. Die Jugendlichen könnten nicht nur die Geschichtsluft schnuppern, sondern hätten auch die Möglichkeit, die Musik der Würzburger Chöre näher kennenzulernen.

„Pueri Cantores hat in Würzburg eine große Tradition“, sagte Balzer. Bereits 1970 habe es in Würzburg ein erstes großes internationales Chortreffen mit mehr als 5000 Teilnehmern aus 14 Nationen gegeben – damals organisiert von Siegfried Koesler, dem späteren Würzburger Domkapellmeister und langjährigen Präsident des internationalen Pueri-Cantores-Verbands. Der Franzose Abbé Fernand Maillet (1896-1963), der Gründer des internationalen Pueri-Cantores-Verbands, habe einmal gesagt: „Morgen werden alle Kinder der Welt den Frieden Gottes singen.“ Balzer ergänzte: „Er hat damit gezeigt, dass die Pueri Cantores eine Botschaft für die ganze Welt haben.“ Die regelmäßig stattfindenden Festivals des Verbands förderten Freundschaften und Netzwerke, insbesondere die internationalen Treffen trügen zu gemeinsamen Gottesdienstfeiern und Festen weit über die jeweiligen Landesgrenzen bei. „Wir schaffen mit Pueri Cantores ein Netzwerk, so dass auch die Kinder und Jugendlichen sehen, dass sie in einer großen Gemeinschaft der Kirche eingebettet sind“, sagte Balzer.

„Knabenchöre sind eine sterbende Gattung“, erklärte der Würzburger Domkapellmeister Schmid. Es gebe eine besorgniserregende Tendenz, dass die Motivation nicht mehr vorhanden sei, sich im Chor zu engagieren, auch bedingt durch weniger Freizeit aufgrund der Ganztagesschulen. Zudem kämen Jungen immer früher in den Stimmbruch. „Deswegen ist es wichtig, dass wir diese Gattung hegen und pflegen.“ Das Festival in Würzburg trage im Jahr des Reformationsgedenkens auch eine ökumenische Gesinnung nach außen, sagte Schmid. „Ein hoher Anteil der Kinder und Jugendlichen, die am Würzburger Dom mitsingen, ist nicht katholisch. Es ist toll, dass wir durch Musik und Gesang über Konfessionsgrenzen hinweg Werte vermitteln. Das macht mich stolz.“ Gesungen würden beim Festival Lieder aller Schwierigkeitsgrade. „Damit wollen wir herausragenden Chören Rechnung tragen, dass sie sich künstlerisch entwickeln können.“ Es sei aber auch ein Chor aus Wuppertal mit acht Mitgliedern angemeldet, der einstimmig singen werde. Darüber freuten sich die Veranstalter genauso.

Nach der Eröffnung des Festivals am Freitag, 28. April, treffen sich die Chöre am Samstag, 29. April, in vier verschiedenen Begegnungskonzerten in der Würzburger Augustinerkirche und im Neumünster. Am Sonntagmorgen, 30. April, feiern die Sänger mit Bischof Hofmann um 10 Uhr einen Pontifikalgottesdienst im Kiliansdom. „Die direkte Begegnung der Sänger ist wichtig. Es darf jeder mitmachen und mitsingen“, sagte Projektleiterin Ratz. Untergebracht werden die Jugendlichen in Jugendherbergen und Bildungshäusern in Würzburg sowie in Gastfamilien der Würzburger Domsingknaben. Teilnehmende Chöre sind der Kölner Domchor, die Münchner Domsingknaben, die Sankt Michael-Chorknaben (Schwäbisch-Gemünd), Sankt Georgs-Chorknaben Ulm, Capella Ludgeriana (Münster), Sankt Johannes-Chorknaben Bad Saulgau, Nachwuchschor der Regensburger Domspatzen, Paderborner Domchor, Knabenschola der Antoniusmusik (Wuppertal) sowie die Würzburger Domsingknaben. Veranstaltet wird das Festival von der Dommusik Würzburg. Weitere Informationen im Internet unter www.knabenchorfestival-wuerzburg.de.

Stichwort: Pueri Cantores

Pueri Cantores – das sind Kinder und Jugendliche in vielen Ländern der Welt, die mit ihrem Chor in der Liturgie zum Lob Gottes singen und sich mit ihren Gesängen für den Frieden einsetzen wollen. 1947 wurde der internationale Verband in Frankreich von Abbé Fernand Maillet und seinem Knabenchor, den „Petits Chanteurs à la Croix de Bois“, gegründet. 1951 konstituierte sich der Deutsche Chorverband Pueri Cantores, der sich inzwischen mit rund 400 Chören und über 16.000 jungen Sängerinnen und Sängern zum größten Nationalverband in der weltweiten Familie der Pueri Cantores entwickelt hat. Während der Verband anfangs nur aus Knabenchören bestand, gehören ihm heute auch Mädchen- und Jugendchöre an. Das Singen im Chor vermittelt den Kindern und Jugendlichen neben einer breiten musikalisch-kulturellen Bildung auch eine tiefgehende religiöse und liturgische Erziehung.

bw (POW)

(1217/0327; E-Mail voraus)

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